Energie beim 🎷 spielen wird aufgebaut, wenn es ...aarrgh, urrgh ... ja wenn das passiert.
Dienstag Abend:
19:27 Uhr.
Wie jede Woche probe ich mit dem "Mehr-Generationen-Saxophon-Ensemble" in meinem Studio unterm Dach.
Voller Hingabe und Leidenschaft spielen
ALLE mit
und geben
ihr BESTES!
Es macht mir riesig Spaß, in diesen Ensemble-Klang einzutauchen.
Auch wenn noch nicht alles so ist, wie es sein soll:
Ich spüre das Potenzial und das lässt mich Zeit und Raum vergessen.😶🌫️
Von der 17-jährigen Fast-Abiturientin bis zum 76-jährigen Rentner reicht die Alterspanne. Wir proben schon eine Weile und alle haben einen anstrengenden Tag hinter sich.
Nach fast 90 Minuten schaue ich alle an und frage etwas provokant:
"Wie siehts aus, .. könnt Ihr noch?"🤓
Wir sind dabei ein Stück neu zu lernen. Es benötigt immer viel Zeit, da in so einem Ensemble jeder auch unterschiedliche Fähigkeiten mitbringt.
Auf den ersten Blick scheint das oft schwierig und langatmig.
Wenn man jedoch genau hinschaut (oder besser: hinhört) passieren aber in solchen Konstellationen Dinge, die pädagogisch ungemein wertvoll und nachhaltig sind:
- Das Bangen und Mitfühlen mit dem Anderen, ob er die Stelle nun schafft
- Das Anbieten von Hilfe (alle denken mit und suchen nach Lösungen)
- Das "sich-in-Geduld-üben" und Warten 😉
- Aus der eigenen Comfort-Zone herauszutreten - und zwar massiv!
- Neue Perspektiven gewinnen
- Grenzen zu überschreiten und innere Hürden zu überwinden
Auf den letzten Punkt möchte ich hier abschließend noch einmal konkreter hinaus.
Heute wird es nicht so lang - versprochen!
Ich frage also:
"Könnt Ihr noch?!" und alle sind sich sofort einig:
JA!
Auch wenns spät ist und das gemütliche Sofa langsam ruft...
Das Saxophon Ensemble gibt sich einen Ruck und wir üben weiter:
Den Rhythmus nochmal,
die Artikulation nochmal etwas kürzer,
hier etwas besser zusammen,
dort nicht zu laut.
Alle sind konzentriert und machen mit.
Der Teamgeist ist da und bringt alle, einschließlich mir, ein Stück weit über die eigenen Grenzen hinaus🥵.
Ich erzähle noch kurz über Shi Heng Yi, den Shaolin Mönch, der seit einiger Zeit die sozialen Netze (im positiven Sinn) flutet.
Alle lauschen gebannt.
Ich wiederhole die Worte aus seinem Video:
"Energie wird aufgebaut, wenn es ...aarrgh, urrgh ... ja wenn das passiert. Wenn es richtig unangenehm wird".
Alle wollen gleich das Video sehen😅.
Vorher geben wir uns einen letzten Ruck und spielen noch einmal komplett(!) den "Raindance" von Karen Street durch.
Wir haben 2 Stunden fast non-stop sehr intensiv geprobt.
Smart statt hart ist was anderes - ich weiß...
Aber manchmal geht's auch genau darum beim Musik machen.
Einfach durchhalten.
Sich überwinden. Dran bleiben.
Weitermachen, auch wenn man denkt, dass es nicht mehr geht.
Ich lese gerade ein Buch eines US-NAVI Seals, der dieses Prinzip vielleicht ein wenig zu sehr übertreibt...
Da ist mit der sympathische Shaolin-Mönch mit chinesischen Wurzeln und Pfälzer-Dialekt doch etwas lieber 🤓.
Also bleib dran und baue diese Woche etwas mehr Energie als sonst ⚡️💪mit Deinem Saxophon auf🎷.
Ich freue mich von Dir zu hören, wenn Du Fragen oder Anregungen hast.
Dein David 🎷