Manchmal wird mir alles zu viel. Dir auch?

Ja, manchmal wird mir wirklich alles zu viel. 

Viktoria und ich haben uns im letzten Jahr selbst ein straffes Programm auferlegt: Wir sind beide komplett in die Selbstständigkeit gegangen. Dazu noch unsere 3 Kinder (3,5,10).🤯😅

Ohne Frage, es macht uns glücklich und gibt uns sehr viel, aber es ist auch ein ziemlicher Balance-Akt, alles zu schaffen, was wir uns vorgenommen haben.

Bestimmt geht es Dir in deinem Leben auch manchmal so. 

Durch die vielen Möglichkeiten der heutigen Zeit sind wir alle leicht versucht, sehr viel (zu viel?) zu machen und  uns regelmäßig zu übernehmen …Und dann noch dieser blöde Perfektions-Anspruch, alles immer bestmöglich zu machen. 🙈

Perfektionismus ist in etwas so, als fährst Du mit gezogener Handbremse durchs Leben. Du kommst voran, aber SEHR langsam. Außerdem wird Dein Auto früher oder später den Geist aufgeben …Ich bin von Natur aus kein Perfektionist. Früher habe ich immer gedacht, dass (gerade in musikalischen Kreisen) mit mir etwas nicht stimmt😳, denn geht es doch so oft darum etwas 
 

✨perfekt und makellos ✨😳  hinzubekommen.


Gerade im Bereich der klassischen Musik.
(Ich bin bin klassisch ausgebildeter Saxophonist🤓🎷) 

Trotzdem:
Ich habe viele Fehler gemacht. 
Viele falsche Noten gespielt.
Oft auch hörbar laut.
Sehr oft den Einsatz verpasst oder bin zu früh eingestiegen.

Ich habe viel herumgestritten mit meine damaligen Kollegen und versucht diese Fehler zu vertuschen. 🤫

🙈

Erst später habe ich erkannt, wie wichtig das alles war (das streiten vielleicht nicht so sehr😅). 
Ich bin froh diese Fehler gemacht zu haben. 

Ich konnte aus jeder Erfahrung viel lernen und habe sie nicht, aus Angst etwas falsch zu machen, vermieden. Das hilft mir auch jetzt gerade in anderen Bereichen meines Lebens oft weiter! Den Schritt, komplett in die Selbstständigkeit zu gehen, können viele (gerade in so unsicheren Zeiten wie jetzt, … obwohl wann waren die Zeiten eigentlich mal sicher 🤔) nicht verstehen. Ich mache es trotzdem, weil ich weiß, dass ich mich dadurch im gesunden Maß weiterentwickeln kann und meinen Träumen ein Stück weit näher kommen kann.

Eigentlich wollte ich gar nicht so viel über Perfektionismus schreiben. Aber es war wohl wichtig und sollte in diesen Newsletter einfließen. 

Wenn Du mit Deinem Saxophon weiterkommen möchtest, Spaß haben willst und endlich die Stücke spielen möchtest, die in den 20 Heften stehen, die Du dir in den letzten Jahren gekauft hast, ...

 

dann verabschiede dich von deinem Perfektionismus 👋und sei bereit viele Fehler zu machen.💪

Sieh die Fehler als etwas positives und lerne aus ihnen. (Ja, ich weiß klingt ein bisschen platt, aber es steckt so viel Wahrheit darin.)

 

3 Tipps, wie Du das heute sofort umsetzen kannst:

  1. Sei gnädig(er) mit Dir selbst!

Simple as that!

Verurteile Dich nicht sofort, wenn etwas nicht klappt. Unsere innere Stimme kann uns helfen oder boykottieren. Entscheide dich lieber für die erste Variante:  Was kann ich daraus lernen? Was ist gut an dem was nicht klappt.

Ein Beispiel aus meinem Alltag: unser Familienauto hat gerade einen Platten. Durch die Feiertage und ähnliches haben wir (na gut: ICH) es noch nicht hinbekommen in die Werkstatt zu fahren. Eigentlich ein Superthema um einen Beziehungsstreit auszulösen... was haben wir stattdessen gemacht? Es aus einer anderen Perspektive gesehen: Vielleicht ist es gut, dass wir mal eine Woche nicht alles mit dem Auto fahren können. Somit sind wir mit unserem großen Sohn heute früh 6 Uhr mit dem Fahrrad 13 Km in die Schule gefahren. Bei schönstem Wetter ... ein toller morgendlicher Ausflug. ☀️🚵‍♀️
 

  1. Konzentriere Dich auf Deine Stärke!

So kurz wie möglich formuliert: Baue deine Stärken aus und finde Lösungen für Deine Schwächen. Meine Meinung nach ist das Leben zu kurz, um alles super zu können. Finde Menschen, die das können was Du nicht kannst und die Dir einen "Zugang" dazu geben können. Bei mir funktioniert das sehr gut bei vielen handwerklichen Dingen. Ich habe Leute die mich unterstützen und lerne dabei gleichzeitig so viel. Allein hätte ich es mir meist nicht zugetraut. Zum Beispiel eine Wand in meinem Studio einzureißen (Dank an meinen ältesten Schüler Frank(76) geht an dieser Stelle raus!) oder Kork-Fußboden in einem verwinkelten Raum zu verlegen. 

  1. Done is better than perfect!

Unter meinem Alter Ego "I AM BYRUS" produziere ich seit Jahren auch elektronische Musik. Dazu nutze ich unter anderem auch meinRoland Aerophone AE- 30 pro. Wie das klingt hörst du zum Beispielhier auf Spotify 2020, während der Pandemie hatte ich viel Zeit zuhause und habe in einer online Academy bei einem sehr inspirierendem Mentor(Keith Mills)gelernt, meine Produktionen "from start to finish" regelmäßig fertigzustellen.
Worauf ich hinaus will: Ich habe immer lange an meinen Songs herumgebastelt, manchmal so lange bis ich endgültig die Lust verloren hatte. Als ich mit der Online Academy angefangen habe, sind in in 5 Monaten 10 fertige Songs entstanden. Nicht alle habe ich bis jetzt released. Aber sie sind fertig und ich bin stolz darauf, dass ich sie fertig produziert habe. Ich habe dafür maßgeblich eine Regel befolgt:


Machen und dabei nicht an die Qualität denken!


Beim Musik produzieren kommt die Qualität durch Quantität. Beim Instrument üben ist es ähnlich, auch wenn Üben nicht gleich besser werden bedeutet 😏 Grundsätzlich kannst Du aber davon ausgehen, je mehr du dich mit einer Sache beschäftigst, umso tiefer steigst du in diese ein. Und das zahlt sich irgendwann aus.

Where focus goes, energy flows.⚡️

Das war ein krasser Paradigmen Wechsel für mich, da ich durch die klassische Musikwelt so trainiert wurde alles sofort richtig zu machen. Ein weiteres krasses Beispiel hierfür.
Mein ehemaliges Saxophon Quartett (SIGNUM) hat 2011 die erste CD herausgebracht.

2014 kam die 2.

2021 kam die 3.

Das Quartett besteht seit 2006. 

Aus meiner heutigen Perspektive ist es dieses Konzept von: "es ist noch nicht gut genug", "lass uns lieber noch warten", "das können wir noch besser", das so viele Menschen zurückhält ihr volles Potenzial auszuschöpfen.Das Leben findet jetzt statt und gerade als kreative, schöpferisch tätige Menschen sind es doch immer nur Momentaufnahmen von dem was wir tun.

Einfach üben. Auch wenn Du nur 5 Minuten Zeit hast. Tu es. Mach es. Bleib dran. Irgendwann entsteht Momentum. Und dann passiert etwas Großartiges: Du bemerkst Deinen Fortschritt!🥳

Ich wünsche Dir eine wunderschöne Woche! ☀️

Dein David🎷

PS. Das Bild zeigt genau, was es bedeutet an etwas dran zu bleiben... Wir können nicht immer 💯geben, aber wir können jeden Tag ein bisschen was machen.

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😳 "Deshalb sind wir ja bei Dir und nicht bei ihm - weil Du nicht so bist!"